Das ELVIS-Projekt Weihnachten 2020 wurde im vergangenen Jahr zusammen mit World Vision umgesetzt. Dabei handelt es sich um ein Teilprojekt eines größer angelegten Programms in der Region Muyaga, das drei Schwerpunkte beinhaltet: Bildung, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, gesellschaftliches Engagement und Sponsoring.
Viele Kinder unter 5 Jahren waren in den Projektgemeinden unterernährt, erhielten keine abwechslungsreichen und nahrhaften Nahrungsmittel und besuchten die Schule nicht regelmäßig oder brachen diese ab.
Seit dem Start des Projektes wurden 15 landwirtschaftliche Berater und 30 Gesundheitshelfer in der Region eingesetzt und konnten so den Ernährungszustand der Kinder vor Ort verbessern. Die Bauern erhielten Zugang zu verbesserten landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und konnten somit zu einer Qualitätsverbesserung der Lebensmittel beitragen. Dazu gehörte auch die Schulung der Landwirte im Anbau von Saat- und Pflanzgut sowie die Verfügbarkeit von geeigneten Saaten für den in der Region typischen Boden.
In der Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz wurden in den umliegenden Schulen und Gesundheitseinrichtungen Wissen über das hygienische Händewaschen vermittelt und das Bewusstsein für Hygiene im Alltag gestärkt. So kann die Bevölkerung mit einfachsten Mitteln Krankheiten entgegenwirken.
Daneben profitierten viele Familien in der Region von Workshops wie „Celebrating Families“. In diesen Veranstaltungsreihen wurden Frauen und Männer über ein harmonisches Familien- und Zusammenleben informiert und über die Gefährdung von Kindern im Zusammenhang mit traditionellen afrikanischen Praktiken aufgeklärt. Unter anderem wurden die Workshop-Teilnehmer über Kinderrechte aufgeklärt, um beispielsweise eine Heirat im Kindesalter zukünftig zu unterbinden und sich für die Bedürfnisse von Kindern einzusetzen.
Nadeige ist 12 Jahre alt und lebt mit ihren beiden Eltern zusammen. Sie hat 5 Geschwister und ihre Eltern gehören zu den Bauern in der Gegend, die von den Maßnahmen profitiert haben.
„Meine Eltern haben sich Tag und Nacht gestritten, und zwar so sehr, dass selbst unsere Nachbarn und unser Dorfvorsteher es leid waren, immer wieder zu uns nach Hause zu kommen, um ihre Konflikte und Probleme zu lösen. Wenn sie sich abends stritten, schliefen wir ein, ohne vorher etwas zu essen, und sind deshalb am nächsten Tag hungrig zum Unterricht gegangen. Ich und meine ältere Schwester Marlene hatten die Schule abgebrochen. Wir hatten keine Kleidung und mein Vater war ständig betrunken. Unsere Ernte wurde verkauft, und mein Vater hatte eine andere Frau aus einer benachbarten Gemeinde. Wir hatten die Fürsorge und Liebe unseres Vaters verloren. Meine Mutter war verzweifelt und hoffnungslos. Alle im Haus waren traurig wegen des Verhaltens unseres Vaters“, sagte Nadeige.
Als World Vision meine Eltern einlud, an dem Workshop „Celebrating Families“ in Cankuzo teilzunehmen, veränderte sich unser Familienleben positiv, so Nadeige weiter.
Dieses Projekt entsteht in Kooperation mit World Vision.
Gemeinsame mit ELVIS und den ELVIS Partnern sorgt World Vision im Projektgebiet für bessere Lebensumstände der ansässigen Bevölkerung. Dabei wird Wissen vermittelt, um Saatgut zu vermehren, richtig zu lagern und die Fruchtbarkeit der Böden durch entsprechende Maßnahmen zu verbessern. So können sich die Familien selbstständig ernähren und zu viel produzierte Ware regional verkaufen.
Name des Projekts:
Zugang zu Nachhaltigkeit in Burundi
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